Was Grüner Tee mit Achtsamkeit zu tun hat
Tee fördert Entspannung und Entschleunigung. Besonders dann wenn man dessen Zubereitung viel Aufmerksamkeit schenkt.
Wir verbringen große Teile unseres Lebens im ‚Vollgas-Modus‘ und beschleunigen ohne Pause. Doch nicht nur hektische Betriebsamkeit und eine hoch-moralische Daueraufgeregtheit bestimmt unser Leben. Interessierte Kreise zwingen uns Begriffe auf, verbieten Wörter und wollen, dass wir betreut Denken. Wie kann man dem Entkommen? Ein Weg ist Achtsamkeit und Entschleunigung. In unserem alten Sprichwort: ‚Erst einmal abwarten und Tee trinken‘ ist eigentlich alles enthalten. Grüner Tee, auch als „Camellia sinensis“ bekannt, ist eines der ältesten und gesündesten Getränke der Welt. Seine Ursprünge reichen Jahrtausende zurück. Grüner Tee wird heute wegen seines nuancenreichen Geschmacks und nachgesagter gesundheitlichen Vorteile geschätzt.
Tee erfreut uns als koffeinhaltiger anregender Wachmacher. Fern von Teebeutel & Co. ist Tee ein hochgeschätztes Kulturgut. Besonders in China und Japanhaben Teezeremonien lange Tradition und sind ein Entschleuniger par excellence der die Gedanken ordnet, Körper und Geist vereinigt.
Achtsamkeit, Innehalten und sozialer Austausch
Eine Tasse Tee zu genießen, ist oft ein Akt der Selbstfürsorge und Entspannung. Die Zubereitung des Tees, das langsame Aufbrühen der Blätter und das Aroma, das sich allmählich entfaltet, schaffen eine Atmosphäre der Ruhe. Der warme Dampf, der aus der Tasse aufsteigt, lädt dazu ein, tief durchzuatmen und den Moment zu genießen.
Gleichzeitig ist Tee ein Medium für sozialen Austausch. Ob bei geselligen Teegesellschaften in China, formellen Teezeremonien in Japan, gemütlichen Nachmittagsteepartys in England oder Ostfriesland, einfachen Begegnungen mit Freunden in jedem Land.
Ein erweckender Genuss ‒ Für Körper & Geist
Eine Tasse Tee am Morgen ist weit mehr als nur ein Getränk; sie ist ein erweckender Genuss für die Sinne und die Seele. Der Duft von frisch aufgebrühten Teeblättern, die anregende Wirkung des enthaltenen Teeins (Koffeins), die wohltuende Wärme der Tasse in den Händen und der sanfte Geschmack, der den Gaumen umschmeichelt, eröffnen den Tag auf eine besondere Weise. Für viele Menschen wird das morgendliche Teetrinken zu einer Art täglicher Zeremonie und einem Moment des bewussten Genießens. Doch nicht nur für den Geist ist Grüntee eine Erholung, sondern auch für den Körper. Grüner Tee enthält eine Vielzahl von Antioxidantien, darunter Catechine wie Epigallocatechingallat (EGCG). Diese Verbindungen können helfen, schädliche freie Radikale im Körper zu bekämpfen und oxidativen Stress zu reduzieren. Einige Studien deuten sogar daraufhin, dass Grüner Tee die Gehirnfunktion und die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern kann.
Teezeremonien
Bei der Vollführung von Teezeremonien gibt es jedoch einige Vorgänge zu beachten. So auch bei der Gong Fu Cha Zeremonie. Für die Teezeremonie braucht der Teemeister zwei Teekannen: eine zum Ziehen und eine, in die er den fertigen Sud abgießt und serviert. Der erste Aufguss öffnet nur die Blätter und mildert die Bitterkeit der späteren Aufgüsse ‒ er wird sofort in die Schälchen abgegossen und nicht getrunken. Die Aufgüsse werden dann mit demselben Tee mehrfach wiederholt, bei sehr guter Teequalität bis zu 15-mal. Dabei zieht der Tee je zehn Sekunden länger als zuvor. Jeder Aufguss schmeckt anders. In einer verfeinerten Variante der Teekunst wird der Aufguss zunächst in Duftbecher gegossen und von diesen in die Trinkschalen; der Teetrinker begutachtet dann das Aroma des Tees zunächst durch Riechen am geleerten Duftbecher.
Sadō ist die japanische Kunst des Teewegs oder auch bekannt als die Teezeremonie. Diese traditionelle japanische Praxis hat eine lange Geschichte und ist eng mit der Philosophie, Ästhetik und Kultur Japans verbunden. Sie beinhaltet nicht nur das Zubereiten und Servieren von Tee, sondern es ist eine tiefgründige, spirituelle und ästhetische Erfahrung. Der in der Teezeremonie verwendete Tee ist Matcha, ein besonders hochwertiger Grüner Tee, der mithilfe von Granitmühlen zu feinem Pulver gemahlen wird. Matcha wird mit heißem Wasser aufgeschlagen, um einen cremigen, aromatischen Tee zuzubereiten. Die Zeremonie selbst kann je nach Stil und Schule variieren, da es verschiedene Traditionen und Philosophien innerhalb des Sadō gibt, wie z.B. die Urasenke-Schule, die Omotesenke-Schule und die Mushanokoji-Senke-Schule.