Funkelnde Wintersterne im Januar
Obwohl wir Winter haben, ist die Sonne näher als sonst. Die lange dunklen Nächte bringen uns den Sternschnuppen nahe. Die Highlights des Sternenhimmels im Januar
Wenn wir am Silvestertag uns den heidnischen Bräuchen des Lärms und Lichtzaubers widmen, werden wir kaum einen Stern am Himmel sehen. Wobei, am Stadtrand haben wir schon die Chance Sternschnuppen zu entdecken. Trotz Sonnennähe haben wir Winter- und Brrh-Temperaturen, denn wichtiger als die Sonnenentfernung ist die Bahnneigung der Erde. Sie beschert uns den Winter.
Quadrantiden zum Jahreswechsel
Bis zum 10. Januar zieren die Quadrantiden unseren Himmel. hat Am 4. Januar 2024 hat der Sternschnuppenstrom spitzes Maximum. Wir entdecken die Sternenschuppen in der Nähe der Deichsel des Großen Wagen. Die beste Zeit ist die zweite Nachthälfte.
Der Wolfsmond am funkelnden Winterhimmel
Einen Tag nach dem Maximum der Quadrantiden steht der Mond bei Spica, dem hellen Hauptstern der Jungfrau. Diese gilt bereits als Frühlingssternbild – doch am Januarhimmel dominiert nun der Winter.
„Zu keiner Jahreszeit ist das Firmament so reich an funkelnden Sternen. Hervorheben möchte ich das Wintersechseck, das sich aus sechs markanten Sternen verschiedener Konstellationen zusammensetzt. Es sind Kapella im Fuhrmann, Aldebaran, das rote Auge des Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen und Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen.“
,Dr. Björn Voss, Direktor des Planetarium Hamburg
Von allen am Wintersechseck beteiligten Sternbildern ist Orion mit seinen drei markanten Gürtelsternen wohl das auffälligste. Der Himmelsjäger steht nun halbhoch im Süden. Seine hellsten Sterne sind sein rötlich funkelnder Schulterstern Beteigeuze und sein weiß-bläulich schimmernder Fußstern Rigel. Noch stärker sticht Sirius im Südosten ins Auge. Er ist der hellste Stern unseres Himmels und gleichzeitig der Hauptstern des Sternbilds Großer Hund – einem der treuen Begleiter des Orion. Etwas höher sehen wir wiederum Prokyon im Kleinen Hund. Beide ‚Hundssterne‘ sind Nachbarn unserer Sonne und uns vergleichsweise nah. Wobei wir auch hier von einer Distanz von elf und neun Lichtjahren sprechen.
Fast senkrecht über unseren Köpfen erstrahlt Kapella im Fuhrmann, einem markanten Sternen-Fünfeck. Kapella markiert nicht nur die obere Spitze der auffälligen Konstellation – sondern auch des Wintersechsecks. Ihr direkt gegenüber erblicken wir mit dem Stern Tauri bereits die Hornspitze des Stierkopfes, die fast den Anschein macht, noch zum Fuhrmann zu gehören. Haupt- und Augenstern des Stiers ist jedoch Aldebaran. Er steht im Vordergrund der deutlich weiter entfernten Hyaden. Im Schulterbereich des Stiers finden wir außerdem den ‚Sternenkindergarten‘ der Plejaden. Gemeinsam bilden die beiden Sternhaufen das‘ „’Goldene Tor der Ekliptik’“‘. Die Zwillinge mit Pollux und Kastor entdecken wir hoch im Osten. Eine gute Orientierung bietet der Mond. Denn kurz bevor unser Trabant seine Vollmondstellung erreicht, steht er am Abend des 24. Januar unterhalb von Pollux.
Am 25. Januar ereignet sich dann der erste Vollmond des Jahres. Die Naturvölker Nordamerikas nannten den Januarvollmond auch Wolfsmond, da sie zu dieser Zeit vermehrt das Heulen von Wölfen vor ihren Siedlungen vernahmen.
Den schönsten Himmelsanblick des Monats beschert uns unser Trabant aber bereits am 18. Januar als zunehmender Halbmond, wenn er nördlich am Gasgiganten Jupiter vorbeizieht“,
so Dr. Voss.
Der Riesenplanet selbst verkürzt zwar seine Sichtbarkeit, ist aber noch immer markantes ‚Abendgestirn’“‘. Ganz anders sein‘ ‚kleiner Bruder‘ Saturn. Der Ringplanet steht anfangs zwar noch am südwestlichen Abendhimmel, ist aber zum Monatsende kaum mehr mit bloßem Auge auffindbar.
Am Morgenhimmel begrüßt die Venus das neue Jahr als strahlender Morgenstern und auch auf Merkur kann kurz am Morgen des 3. Januar ab sieben Uhr für etwa eine halbe Stunde mit einem Fernglas flach am südöstlichen Morgenhimmel ausgemacht werden, wenn die Bedingungen ideal sind.
Die Erde in Sonnennähe
Jetzt, mitten im Winter, ist die Erde der Sonne besonders nah. Die Erde bewegt sich innerhalb eines Jahres auf ihrer elliptischen Umlaufbahn um ihren Stern – genaugenommen braucht sie 365 Tage, sechs Stunden, neun Minuten und zehn Sekunden für eine Sonnenumrundung. Dabei ist sie im Durchschnitt etwa 149,6 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 3. Januar erreicht die Erde ihr Perihel und befindet sich mit rund 147,1 Millionen Kilometern Distanz in Sonnennähe. Im Hochsommer, am 5. Juli, steht sie wiederum in ihrem Aphel und ist mit 152,1 Millionen Kilometern und ist deutlich weiter von der Sonne entfernt. Das Sonnenlicht braucht dann 17 Sekunden länger bis zur Erde.
Nicht die Distanz zur Sonne sondern die Schrägstellung der Erdachse (23,5 Grad zur Umlaufbahn) bestimmt die Jahreszeiten. Befindet sich unser Planet in Sonnennähe, richten sich der nördliche Teil der Erdachse und der Nordpol von der Sonne weg nach außen. Auf der Nordhalbkugel herrscht Winter. Gleichzeitig weisen der südliche Teil der Erdachse und der Südpol zur Sonne hin. Für die Menschen auf der Südhalbkugel beginnt der Sommer. Wenn sich die Erde im Juli wiederum im Aphel befindet, ist es genau andersherum.
Die Tage werden wieder länger und dir Rauhnächte enden
Die Rauhnächte, die mythischsten Nächte des Jahres, enden 05. Januar 2023. Noch unmerklich werden die Tage im Januar wieder länger. Bis zur Tag-und-Nachtgleiche im März. Dann sind die Tage länger als die Nacht.