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Zwei Frauen fanden in Dänemark das Glück und sparten Tausende Euro

Anna und Meike Kretschmer sind ein verheiratetes lesbisches Paar aus Südhessen. Sie wollten eine Familie gründen. Eine dänische Kinderwunschklinik half ihnen. Drei Jahre später erwarten das Paar ein zweites Kind. Ihr Rat an andere lesbische Paare, im Norden könnt ihr euer Kinderglück finden.

In Deutschland ist leider vieles umständlich, schwierig, zäh und zeitaufwendig. Das Motto lautet sehr oft: ‚Warum einfach und unkompliziert, wenn es auch überbürokratisiert und teuer geht‘. Das unnötig Zeit verschwendet wird, die Kosten in die Höhe schießen und es wenig menschenfreundlich ist, nehmen Politik, Kirchen, Staat und Gesellschaft scheinbar lakonisch hin. Für ganz normale Frauen, Single-Mütter und lesbische Paare ist es in Deutschland sehr schwierig eine Befruchtungshilfe zu nutzen. Die Zahl der wirklichen Möglichkeiten ist eingeschränkt, die Gesetzgebung ist widersprüchlich und umständlich und die Wartezeiten sind lang. Dazu kommen psychologische Tests, die für lesbische Paare nicht gerade ein Vergnügen sind. Letztendlich sind die Preise auch hoch.

In Europa gibt es in den einzelnen Ländern große Unterschiede, was Gesetzgebung, Preise und Möglichkeiten zur Befruchtungshilfe für lesbische Paare betrifft. So ging es auch dem südhessischen Ehepaar Anna und Meike Kretschmer. Sie haben den Weg zum Wunschkind abgekürzt und haben in Dänemark das Glück mit einer Kinderwunschbehandlung gefunden.

„Uns lag es sehr am Herzen, Kinder zu kriegen, und es war uns wichtig, wie alle anderen Menschen, die sich ein Kind wünschen, behandelt, gesehen und gehört zu werden. In Deutschland ist die Kinderwunschbehandlung für lesbische Paare ein langer und umständlicher Prozess, und im Gesundheitssystem stößt man oft auf Diskriminierung. Deshalb hatten wir uns über die Möglichkeiten außerhalb Deutschlands informiert und haben durch einen großen Zufall Diers Klinik in Dänemark gefunden. Es klingt vielleicht klischeehaft, aber wir wussten sofort, dass wir diesen Weg gehen wollten – wir wollten nach Dänemark“, 

sagt Meike Kretschmer.

Sich in Dänemark den Kinderwunsch viel einfach und günstiger erfüllen

In Dänemark wird vieles pragmatisch lösungsorientiert und nicht so verkopft besserwisserisch wie in Deutschland angegangen. Das macht es einfacher und vor allem, hilft Lösungen schnell zu finden. So ist eine Kinderwunschbehandlung besonders für Single-Mamas oder lesbische Paare in einer spezialisierten Kinderwunschklinik unkompliziert möglich. Dazu kommt, aufgrund der Erfahrung ist die Beratung und Behandlung einfühlsam. Im Fokus stehen die werdenden Mütter und die Partnerinnen und Partner. Denn, eine Kinderwunschbehandlung ist schon etwas mehr als ein Zahnarztbesucht.

Anna und Meike reisten kurz nach Weihnachten letzten Jahres nach Aarhus in Dänemark Hier erfolgte bei Anna erneut eine Insemination. Mit Erfolg, denn jetzt ist Anna mit dem dem zweiten Kind schwanger. Die Kinderwunschbehandlungen für das erste Kind und Annas aktuelle Schwangerschaft haben in Dänemark etwa 7.500 Euro gekostet. Das ist auch nicht wenig Geld. Nur in Deutschland hätte eine vergleichbare eine Kinderwunschbehandlung das die doppelte bis vierfache gekostet.

„Der Kostenpunkt für eine Kinderwunschbehandlung liegt in Deutschland zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Wenn man einen Kinderwunsch hat, sollte das Geld nicht ausschlaggebend sein, aber wenn sie in Dänemark nur ein Viertel kostet, muss man diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Für uns bestand der große Unterschied jedoch darin, dass man in Dänemark eine Insemination ohne Hormonbehandlung vornehmen kann, was in Deutschland nicht möglich ist. Und es war mir wichtig, dass der Prozess so natürlich wie möglich verläuft“, 

berichtet Anna Kretschmer.

Bei der Diers Klinik in Aarhus, gut zwei Autostunden von dänischen Grenze entfernt, kommen 70 Prozent der Frauen aus Deutschland. Über alle dänischen Kinderwunschkliniken, die Frauen mit Spendersamen befruchten, kommen laut der dänischen Gesundheitsbehörde kommt fast die Hälfte aller Frauen aus dem Ausland.

„Man kann sich darüber wundern, dass zwischen den zwei Nachbarländern ein so großer Unterschied besteht, aber unsere deutschen Kundinnen berichten uns einheitlich dasselbe: Es ist umständlich und unglaublich teuer, in Deutschland als lesbisches Paar oder als Single eine Kinderwunschbehandlung zu durchlaufen. Kombiniert mit unserer hormonfreien Behandlung bedeutet dies, dass sich sehr viele Deutsche ins Ausland begeben, um den Traum vom eigenen Kind wahr werden zu lassen“, 

so Liza Diers, Leiterin und Inhaberin der Diers Klinik sowie Mutter von drei Spenderkindern.

Kindeswohl in Deutschland mit sehr großen Fragezeichen

Es ist schon merkwürdig, eine Frau, die in Deutschland ein Kind bekommt, genießt fast jede Freiheit . Das ist richtig so. Der Staat kümmert sich fast überhaupt nicht, ob eine Mutter oder ein Paar ein Kind aufziehen und erziehen können. Auch Alkohol-, Medikamenten und Drogensucht ist eine Art ‚Privatsache‘. Nicht einmal die vielen Vorsorgeuntersuchungen vor und nach der Schwangerschaft sind für die Eltern bindet. Erst wenn ein Kind offensichtlich verwahrlost ist oder misshandelt wird, greifen Sozialbehörden ein. Doch immer wieder kommt es zu multiplen Behördenversagens mit tragischen Folgen für die Kinder.

Dieses staatliche und gesellschaftliche ‚laisserfaire ‚dreht sich aber um, wenn Kinder adoptiert werden. Gleichgeschlechtliche Paare oder Single-Mütter, die sich einen Kinderwunsch erfüllen wollen, müssen einen wahren Hürdenlauf absolvieren. Besonders für den Elternteil, der nicht die leibliche Mutter ist. Denn es folgen psychologischen Tests und Besuchen vom Amt.

Dabei, die gesellschaftliche Entwicklung ist klar erkennbar, 2011 lebten weniger als 4.000 Kinder bei gleichgeschlechtlichen Eltern. Innerhalb von sieben Jahren hat sich die Anzahl vervierfacht. Allerdings, erst seit 2020 dürfen lesbische Paare eine Kinderwunschbehandlung durchführen. Die realen Erfahrungen vieler Frauen und Paare ist aber, sie fühlen sich vom Gesundheitssystem diskriminiert. Ihnen wird ein Grundmisstrauen entgegengebracht.

„Der Adoptionsprozess ist gefühlsmäßig eine merkwürdige Phase. Wir hatten unseren Sohn Levi und wollten ihn kennenlernen, aber gleichzeitig begaben wir uns in eine Warteposition, in der ich keinerlei Rechte an ihm hatte. Es ist schwer, mit der Unsicherheit, die sich daraus ergibt, umzugehen. Wir hatten das Glück, dass die Adoption zügig verlief, aber sie kann bis zu zwei Jahre dauern. Es ist unverständlich, dass die deutsche Gesetzgebung so rückständig ist, dass man nicht dieselben Rechte hat wie alle anderen. Es funktioniert in anderen Ländern. Deshalb wundert es mich, dass man sich nicht im Ausland nach Anregungen und Wissen umschaut”, 

so Meike Kretschmer.

Über die Diers Klinik

Die Diers Klinik in Aarhus wurde 2006 von Liza Diers gründete. Die Kinderwunschklinik hat sich auf Inseminationsbehandlungen ohne Hormone spezialisiert. Ein Großteil der Frauen und Paare kommt aus dem Ausland. Neben Dänisch wird Deutsch und Englisch gesprochen. Auch die Webseite ist auf Deutsch. Mehr Infos hier: www.diersklinik.dk