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Schonungslos: Drei Frauen berichten ungeschminkt über ihre Erfahrungen mit Callboys

Über Callboy-Sex wird kaum gesprochen oder berichtet. Die meisten Frauen schweigen darüber, nicht einmal ihre besten Freundinnen wissen davon.

Sex und Erotik kaufen, für Männer ist es etwas ganz ’normales‘ und selten der Rede wert. Männer suchen die Gelegenheiten: auf Tagungen, Messen, Sportevents oder im Urlaub. Sie können sich darauf verlassen, dass kaum einer ihrer Freunde oder Kumpels das öffentlich macht. Viele Frauen sind jahrelang ahnungslos bis sie zumeist zufällig Indizien finden.

Doch käuflicher Sex ist seit einigen Jahren keine reine Männersache mehr. Auch Frauen haben die käufliche Liebe für sich entdeckt. Ob männliche Escorts oder Callboys, die Übergänge sind fließend, sie alle versprechen den Frauen sinnlich erotische Stunden und Erlebnisse. Vielleicht auch den besten Sex des Lebens, denn der Sinn und Zweck ist klar und ausgehandelt.

Doch, was sich gut anhört, muss in der Realität noch lange nicht gut sein. Ich habe mit drei Frauen* vertraulich über ihre Callboy Erlebnisse und Männer Escort-Erfahrungen gesprochen.

Edith (47): „Der Callboy hatte Zauberhände …”

Die 47-jährige Edith leitet in einer Kommunikationsagentur im Rhein-Main-Gebiet eine Beratungsgruppe und arbeitet für große renommierte Kunden. Über sich selbst sagt sie, dass sie eigentlich ein Langfristbeziehungstyp ist. Mit ihrem ersten Partner war sie seit dem Studium und in ihren ersten Berufsjahren zusammen. Nach einer Beziehungspause von gut zwei Jahren folgte eine siebenjährige Beziehung mit dem Inhaber eines großen Bau- und Immobilienunternehmens. Am Anfang war es ein Honeymoon, aber zum Ende zerbrach eigentlich alles. Nicht nur die Beziehung ging entzwei, auch sein Unternehmen rutschte in die Pleite und fast hätte sie für ihn noch gebürgt. Zur Krönung stellte sich heraus, jahrelang betrog er sie mit seiner Assistentin.

Was ich nicht wollte waren nervige Online-Dates oder Affären mit gebundenen Männern, die nur ihren sexuellen Appetit stillen wollten. Ich habe zufällig einen Artikel über Escort Herren gelesen. Das wecke in mir den Wunsch und die Fantasie: Sex gegen Geld. Zuerst fand ich es ’schmutzig‘ doch die Vorstellung war erregend. Vor allem würde ich mich trauen? Ich schaute mir die einschlägigen Seiten an, dann stand mein Entschluss fest. Ich wage es und das schlimmste was passieren konnte war, es war das Geld nicht wert.

Was mir von Anfang an gefiel, ich lege die Spielregeln fest. Fürs Treffen wählte ich eine bekannte und gut besuchte Bar aus. Natürlich hatte ich mich entsprechend gut angezogen. Ihn habe ich gleich erkannt und auf Anhieb war er mir sympathisch. Er sah verdammt gut aus, hatte Charme und einen gewissen Stil. Er konnte ohne Holzhammer Komplimente machen und auf meine Knöpfe für Lust zu drücken. Ich zahlte und das Hotel war schnell gebucht. Es war unglaublich, er war fingerfertig und wusste mich zu verwöhnen. Dazu dieses Gefühl einmal Sex pur, ohne Verpflichtungen, zu genießen. Ich kam unheimlich gut. Heute gönne ich mir das in unregelmäßigen Abständen. Vor allem es bleibt kein schales Gefühl, denn es ist einfach nur Genuss.

Nackter Mann von hinten gesehen
Bild von Gustavo Ackles auf Pixabay

Charlotte (46): ‚Oh je, ich wollte Geld sparen und angelte mir eine komplette Niete statt eines Mr. Right‘

Seit einem Beziehungsaus bin ich schon einige Jahre Single. Beruflich bin ich erfolgreich, habe eine gute Position und werde von der Geschäftsführung und meinen Kollegen sehr geschätzt. Aber privat, musste ich mich erst einmal emotional wieder selbst finden. Möglichkeiten gab es genug, aber ich wollte nichts Oberflächiges. Dass die große Liebe wie von selbst kommt, daran glaubte ich nicht, doch das Gegenteil sollte es auch nicht sein. Doch irgendwann merkte ich meine Enthaltsamkeit tat mir nicht mehr gut. Wie ‚zu fällig‘ erwähnten Freundinnen ‚Freunde‘ und ‚Bekannte‘, das machte es eigentlich nur schlimmer.

Irgendwann macht es ‚Klick‘ bei mir, ich wollte Sex. Einfach nur guten Sex. Aber vor allem wollte ich die volle Kontrolle behalten und jedem Gefühl schon im ersten Moment einen Riegel vorschieben. Ich schaute mich auf einschlägigen Seiten um. Ein Mann für eine Nacht, kein Gefühlsfasching, denn ich kaufte einen Mann für ein paar Stunden. Rückblickend war das eine tolle Idee. Dann machte ich einen entscheidenden Fehler. Ich schaltete zu sehr meinen Kopf ein.

Auf den Seiten einschlägiger Escort-Services gab es ein Angebot fast wie in einem Versandhauskatalog: Männer aller Arten ohne Ende. Wie sollte ich die unterscheiden? Wen sollte ich wählen? Klar, die Optik sollte schon passen. Ich dachte, investiere nicht so viel, sei vorsichtig und sei mit dem Geld sparsam. Mein Mister Right sollte 420 Euro inklusive einer Begegnung der vierten Art kosten. Los ging der Abend bei einem Italiener, den er ausgesucht hatte. Ein Zimmer hätten wir uns im Motel One gewonnen. So war der Plan, aber die Karten wurden anders ausgespielt.

Mein Mister Right sah auch in Realität sowie auf dem Foto aus. Er war sportlich und gut gewachsen. Das war es nicht. Die ‚Italiener‘ war eine mittlere Katastrophe, der Inhaber kam aus Pakistan und war wohl noch nicht einmal im Urlaub in Italien gewesen. Genauso schmeckte das Essen. Wie gesagt, die Fassade von Mister Right stimmte. Allerdings bei der Vergabe der Konversationsgunst saß er wohl in der letzten Reihe. Keine Bildung, kein Small Talk dafür aber ging er aufs Thema wie ein Stier auf die Capote des Toreros zu. Ich musste einen langen Schluck Rotwein nehmen, als er mit Dirty Talk anfing. Erzählte was von seiner guten Bestückung und weiß was Frauen mögen… In mir war noch ein Gedanke: Aus – Ende – Nur weg!. Ich zahlte und beendete das ‚Date‘. Echter Mist für 200 Euro mehr hätte ich eine Kurzkreuzfahrt machen können. Nie wieder!

Info Box Callboys und Escort Herren

Exakte Zahlen gibt es nicht. Branchenkenner schätzen, dass es zwischen 8.000 – 15.000 Escort Damen in Deutschland gibt. Bedingt durch die Corona-Pandemie ist ihre Zahl deutlich gesunken. Davon gibt es einen kleinen Anteil (plus/minus 6%) von Escort Herren die Frauen heterosexuelle Wünsche erfüllen. Die Kundeninnen sind überwiegend gestandene Frauen, im Beruf durchaus erfolgreich, im Alter von 34 – 54 Jahren.

Foto von Dainis Graveris auf Unsplash

Susanne (38): ‚Ich wollte Leidenschaft pur und mit Anlauf habe ich es bekommen‘

Im Kreis meiner Freundinnen und Kolleginnen haben wir immer einmal wieder Sprüche über Escorts und Callboys gemacht. Zu Strange erschien uns das allen. Für Sex bezahlen, war für mich ein No go. Beruflich bin ich öfters auf Reisen und auch mal ein bis drei Wochen nicht Zuhause. Was nie ging, obwohl Angebote gab es mehr als genug, waren One Night Stands mit Kollegen, die zur Steigerung verheiratet oder sich in festen Händen befanden. Auf die Dauer nervt es, sich im Hotelzimmer allein verwöhnen… So mit Mitte Dreißig wollte ich beim Sex die volle Kontrolle haben, ohne Verpflichtungen oder gar Gefühlsfaschings.

Ich wurde neugierig und abends auf dem Hotelzimmer sondierte ich das Angebot. Dann, einem Tag vor der Abreise war es soweit. Ich war ganz weit weg von Zuhause. Auch keine Kollegen waren in Sicht. Da habe ich es ‚gewagt‘ und ein irres Herzklopfen gehabt. Allerdings, unter uns, das erste Mal war eher ein Flop. Steffen war ein Freelance Escort, also nicht agenturgebunden, das gefiel mir gut. Nur, seine Profilfotos sind von einem Photoshop-Profi bearbeitet worden. Er war zwar sympathisch und fürsorglich, aber eben kein Burner. Vielleicht waren auch meine Erwartungen zu groß und ich war gehemmt. Keine Ahnung. Es war okay, aber noch ausbaufähig.

Das habe ich dann mit anderen nachgeholt. Mit dem nächsten Mann war es Erotik der vierten Art, pur und leidenschaftlich. Ich buche eigentlich nie für eine Nacht. Es reichen zwei bis vier Stunden. Ich will auch nicht die super Konversation, wobei eine Hohlbirne soll es auch nicht sein. Einen Tipp möchte ich noch geben. Finger weg von Discount Escort Männer. Aber, nicht einmal meine beste Freundin weiß, dass ich das mache. Mein Rat, liebe Damen traut euch!

*Die Namen und Altersangaben wurden verändert und verfremdet